Glosse Schnüffeln am Handy

Tiere beschnüffeln einander bisweilen, um vom anderen Tier – neudeutsch gesprochen – Daten abzugreifen: Ist es Freund oder Feind? Beute oder Sexualpartner? Doch der Mensch ist höher entwickelt. Daher schnüffelt er für diese Zwecke nur am Handy.

Denn dieses ist gleichzeitig Gehirn, Gedächtnis, Herz und Geschlechtsorgan des modernen Menschen. Deswegen kann es eigentlich nicht überraschen, dass laut einer Umfrage jede dritte Frau und jeder fünfte Mann schon mal heimlich das Handy des Partners durchsucht hat. Wie sonst sollte er auch wissen, mit wem er da eigentlich zusammenlebt und was der andere denkt?

Zwar mag man einschränken, dass die Umfrage von einer Online-Partnervermittlung stammt. Wer da eine Beziehung sucht, hat vielleicht vorher zu oft aufs Handy des Ex-Partners geschaut. Und manche der Liierten wissen vielleicht nur den PIN-Code nicht und sind daher nicht im Besitz aller trennungsrelevanten Informationen. Immerhin eröffnet diese Methode aber auch einen neuen Weg der Selbsterkenntnis: Einfach mal am eigenen Handy schnüffeln. Und wenn das nach gar nichts riecht, ist man möglicherweise selbst stinkig.

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