Glosse Rettet den Windbürger

Manche hatten schon etwas Angst vor dem Wutbürger bekommen. Aber glücklicherweise wurde er pünktlich zum neuen Jahr durch eine neue Spezies ersetzt: den Windbürger.

Dieser lebte so lange im Schatten von Windrädern, dass er erst jetzt entdeckt wurde – vermutlich weil alle immer nur nach oben auf die Rotoren schauten. Aber damit ist Schluss! Seitdem man vom Windbürger Wind bekommen hat, muss er als gefährdete Art gefördert werden. Schließlich unterstützt Bayern auch den leichtfertigen Windhund mit dem anerkennenden Satz „A Hund is a scho“. Und den artverwandten Windbeutel hat der Negativpreis „Goldener Windbeutel“ für irreführende Werbung verewigt. So weit, so windig. Sprachpuristen könnten allerdings fragen, warum es „Windbürger“ und nicht „Windradbürger“ heißt. Sind Windbürger nur Windradbürger, die ein Rad abhaben? Oder werden alle vom Wind Betroffenen unterstützt, also der ganze Norden – oder sogar bundesweit diejenigen, die ihr Mäntelchen nach dem Wind hängen? Vielleicht sind Windbürger aber auch nur die vorschlagenden Politiker selbst. Denn für die ansonsten treffende Bezeichnung „Schildbürger“ machen sie einfach zu viel Wind.

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