Glosse: Kultur erreichte vor 30 Jahren einen letzten Höhepunnkt Tutti Mutti statt Tutti Frutti

Das Gedenken sollte in diesem Jahr fein dosiert werden. Denn es gilt nicht nur, Beethoven, Hölderlin und Hegel zu würdigen. Die Kultur erreichte auch vor 30 Jahren einen, vielleicht letzten Höhepunkt – mit der Show Tutti Frutti!

Das Gedenken sollte in diesem Jahr fein dosiert werden. Denn es gilt nicht nur, Beethoven, Hölderlin und Hegel zu würdigen. Die Kultur erreichte auch vor 30 Jahren einen, vielleicht letzten Höhepunkt – mit der Show Tutti Frutti!

Damals wurden Frauenkörper noch unbefangen in Bezug zu Obst gesetzt – es fielen Hüllen, und Kandidaten erhielten Länderpunkte. Von solch einem inhaltlich stringenten Konzept können Zuschauer heute nur träumen. Denn entweder tummeln sich Darsteller in TV-Shows gleich nackt auf Inseln, halbnackt im Dschungel oder reichen nicht einmal intellektuell an Zitronen heran.

Wie aber konnte es so weit kommen? War die Obst-Inszenierung für soziale Medien zu anspruchsvoll? Gibt es einen Fachkräftemangel im Bereich Erdbeer-Darstellerin? Scheiterten die Länderpunkte oder Fruchtformen an EU-Normen? Immerhin tut die Bundesregierung ihr Möglichstes, um ein wenig an die alte Show zu erinnern. Denn die CDU setzt mit Angela Merkel noch auf „Tutti Mutti“, und SPD-Chefs werfen als Striptease-Ersatz gelegentlich das Handtuch.

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