Glosse Micky Maus im Restaurant

Manche hatten die Kreativität inzwischen schon ins Reich der Fantasie verwiesen. Aber in Spuren ist sie doch immer noch vorhanden, wenn auch bisweilen toxisch gemischt.

So schreiben in Pandemie-Zeiten bekanntlich Gäste Fantasienamen auf Restaurantlisten. Das verhindert nicht nur die Corona-Bekämpfung. Es zeugt auch von wenig Kreativität, sich etwa nach Comicfiguren zu nennen. Wenn sich Micky Maus umgekehrt als Horst Müller ausgäbe, hätte das vielleicht wenigstens noch einen gewissen Charme. Aber mehr soll hier jetzt nicht verraten werden mit Rücksicht auf das Zeugenschutzprogramm für Zeichentrickfiguren.

Außerdem schafft der Trend zu ungewöhnlichen Vornamen Probleme. Wer glaubt denn, dass Iggy, Curly-Fay oder Magic wirklich im Restaurant gesessen haben, um nur einige der 2019 zugelassenen Namen zu nennen? Und manche Gäste halten sich vielleicht irrtümlich für Trickfiguren. Dabei meint der Kellner gar nicht sie, sondern lediglich ihr knauseriges Trinkgeld, wenn er leise seufzt: „Das sind doch nur Peanuts.“

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