Glosse Insekten zählen

Früher zählte der Mensch maximal Schäfchen, wenn er nicht einschlafen konnte. Heute jedoch ist Zählen ein solcher Megatrend, dass die Nacht dazu einfach nicht ausreicht.

Denn gezählt werden muss praktisch alles, was da kreucht und fleucht. So war nach der Vogelzählung nun die Insektenzählung an der Reihe. Am Wochenende lief die Frist der zweiten Runde der bundesweiten Insektenzählung ab, zu der der Nabu aufgerufen hatte. Natürlich können Menschen hobbymäßig weiterzählen. Wer etwa in einen Mückenschwarm gerät, sollte nicht blind um sich schlagen, sondern zählen. Dieser lustige Zeitvertreib lenkt bestimmt vom Jucken ab.

Sollten Ameisen von der Terrasse aus Kurs aufs Wohnzimmer nehmen, ist eine Ameisenvolkszählung angesagt – ein wahres Fest für Freunde der Bürokratie! Und weil all das auch Mutter Natur hilft, die den Überblick über ihre Lebewesen verloren hat, schlägt er gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. All das fördert Achtsamkeit und Konzentration des Zählenden, die ja im digitalen Zeitalter oft leidet. Denn viele haben heute Hummeln im Hintern – sind aber gerade deswegen nicht in der Lage, diese angemessen zu zählen.

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