Glosse Endlich mal Zeit für Sorgen

Früher war nicht nur mehr Lametta, sondern auch mehr Schlaf. Das zumindest glauben viele, in Anspielung auf Loriot, in ihrem eigenen Leben feststellen zu können. Aber Schlaflosigkeit betrifft nicht nur den wilden Jahresanfang, sie liegt auch generell im Trend.

Laut einer Emnid-Umfrage wälzt mehr als jeder dritten Deutsche nachts Probleme, bei den Frauen liegt sogar jede Zweite oft wach. Wenn dann noch jeder Fünfte dazu gerechnet wird, dessen Partner schnarcht, sowie alle Lärm- und Lichtopfer, so muss zweifelsfrei festgestellt werden: Nachts ist im Inneren mehr los als draußen.

Aber auch das lässt sich positiv sehen, bleibt doch für manche Sorgen wirklich nur nachts Zeit. Wann sonst kann man ohne Ablenkung über Fettnäpfchen des Tages, Fehler der Vergangenheit oder drohende Verluste mal so richtig ausführlich nachdenken? Oder, noch besser, über die beunruhigende Tatsache, dass man schon längst schlafen sollte? Am nächsten Tag kann man sich da oft gar nicht mehr effektiv reinsteigern – dank eines positiven Effekts: Denn manchmal ist man so müde, dass man versehentlich glaubt, es sei innere Ruhe.

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