Glosse Eine ruhige Minute

Der Alltag wird immer turbulenter, die verbleibende Zeit aber wird immer kürzer – und deswegen muss leider immer wieder einiges vertagt werden. Und zwar auf die berühmte – viele werden sie gut kennen – ruhige Minute.

Glosse: Eine ruhige Minute
Foto: dpa

Diese kommt zwar erstaunlicherweise nie. Aber eines steht fest: In dieser ruhigen Minute kann der Mensch dann endlich mal über Grundsätzliches nachdenken. Oder handeln: Vieles in seinem Haushalt erledigen, wozu er schon so lange noch nicht gekommen ist. Urlaubsfotos oder sonstige Bilder der vergangenen Jahrzehnte sortieren, Mails löschen, Blumen umtopfen. Sprich: eigentlich alles.

Natürlich gibt es keine Minute, in der diese Tätigkeiten auch nur ansatzweise zu schaffen wären. Und ruhig wäre sie auch nicht, da jede Erledigung neue Probleme nach sich ziehen würde: kein Kästchen da zum Einsortieren der Bilder, zu wenig Blumenerde im Haus, unliebsame Gedanken. Aber um die erforderliche Dauer der ruhigen Minute wirklich zu bestimmen und dann auch noch zu wissen, wo man am besten auf sie wartet, dazu fehlt einfach eine ruhige Minute.

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