Glosse Blätterkrokant

Ostern wäre ein schönes Fest, würde es nicht eine Ära beenden, die zu den kulinarisch wertvollsten des Jahres zählt: die der Blätterkrokant-Eier.

Glosse: Blätterkrokant
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Denn diese finden ihre Entsprechung weder in Schokoladen-Weihnachtsmännern (kein Blätterkrokant bekannt) noch in kühlen Sommer-Leckereien. Vermutlich weil sie ein Süßigkeiten-Hybrid sind. Verbinden sie doch die noch zarten Blätter des Frühlings mit dem noch wärmenden Schokoladenüberzug des Winters – und testen  nebenbei, ob alle Zahnfüllungen noch sitzen. Umso erstaunlicher scheint es da, dass tatsächlich noch Blätterkrokant-Eier in Geschäften zu haben sind. Möglicherweise liegen sie ja in den Regalen, weil nicht mehr im Trend. Und an ihren Fans hat schon der Zahn der Zeit genagt und ist der Lack abgeblättert. Sie sind sozusagen menschliches Blätterkrokant. Aber das macht die knusprige Verbindung nur noch stärker.

Kritiker könnten einwenden, dass der wochenlange Verzehr dieser Süßigkeiten nicht zur Fastenzeit passt. Aber das stimmt nicht ganz. Denn im Vergleich dazu, wie viele Blätterkrokant-Eier ein Fan gern essen würde, ist der tatsächliche Verzehr immer schon ein Fasten.

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