Glosse Auswandern

Da mag der Sommer sich noch so viel Mühe gegeben haben und immer noch festklammern: Viele Deutsche wollen weiterhin auswandern – und zwar wegen des Wetters.

 (Symbolfoto).

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Zumindest laut einer YouGov-Umfrage geben das 31 Prozent als Grund an. Die anderen hoffen auf ein ruhigeres Leben oder eine höhere Lebensqualität. Und das bedeutet wohl im Klartext: auf ein Leben ohne Arbeit. Denn das genießen sie in ihren Sehnsuchtsländern ja bisher im Kurz-Auswandermodus „Urlaub“.

Gerade Mittelmeerländer müssen sich also trotz ihres Sonnenscheins bald warm anziehen – droht ihnen doch eine Einwanderung arbeitsüberdrüssiger und ruhesuchender Deutscher, die oft nicht bereit sind, ihre natürlichen Lebensgeräusche in den ortsüblichen Lärmpegel zu integrieren. Möglicherweise wäre die Auswanderung aber zu stoppen, wenn die Deutschen  in ihrer Heimat leichtere Möglichkeiten hätten, dem Alltag zu entfliehen. So konnten sie früher noch vortäuschen: „Ich gehe mal eben Zigaretten holen“ – und dann ins neue Leben auswandern. Heute aber würde bei den meisten sofort auffallen, dass sie gar nicht mehr rauchen.

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