Glosse Antistress-Stress

Früher bestand der Gegensatz nur zwischen Stress und Nichtstun. Heute aber ist Letzteres einfach nicht achtsam genug. Und deswegen muss dem Stress aktiv entgegengewirkt werden.  Sofort!

So lassen sich aufkommende Stress-Symptome angeblich durch die App „Stress-Monitor“ auf dem Smartphone überwachen. Dort werden etwa die Auslöser für den persönlichen Stress anhand eines genau zu führenden Tagesbuchs analysiert und Entspannungsmethoden aufgezeigt. Dafür muss der Nutzer dann natürlich  dauernd aufs Handy gucken. Mal sehen, wer sich dann am effektivsten erholt. Denn die Entspannungskonkurrenz schläft nicht!!

Altmodisch denkende Menschen könnten in einer versehentlichen Burnout-Pause zwar auf den Gedanken kommen, dass die Anti-Stress-App bereits wieder wertvolle Zeit frisst. Oder schon Schweißausbrüche beim Gedanken bekommen, wie sie diese herunterladen und ob sie dafür noch genug Speicherplatz  haben. Aber genau diese erschreckend handyunabhängigen Überlegungen zeigen ja deutlich: Sie besitzen einfach keine Anti-Stress-App. Denn dann hätten sie erst richtig Stress.

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