Glosse Ferien unter Druck

Sommerferien waren früher beliebt. Doch so einfach ist die emotionale Lage im Zeitalter der Selbstoptimierung nicht mehr. Denn heute bedeuten Sommerferien wochenlangen Freizeitstress.

 Glosse.

Glosse.

Foto: dpa

63 Prozent der Eltern fürchten bereits, den Anforderungen ihrer Kinder in den Ferien nicht gerecht zu werden – und fühlen sich deswegen schuldig. Das ergab zumindest eine Umfrage. Möglicherweise liegen Eltern auch deswegen im Sommer so oft auf der Liege – ein kleiner Ersatz für die Psychologen-Couch. Manche Ex-Kinder, auch fälschlich Erwachsene genannt, sind allerdings verblüfft. War doch die Anforderung an Eltern und Ferien früher ganz klar definiert: Lasst mich in Ruhe und lange schlafen. Aber beides allein gilt heute nicht mehr als Freizeitprogramm. Das liegt vermutlich auch daran, dass sich Ruhe schlecht auf Instagram posten lässt und Selfies im Tiefschlaf nicht möglich sind.

Immerhin wissen nun diejenigen, die in den Ferien durcharbeiten müssen, wie gut sie es haben. Haben sie doch in dünn besetzten Büros für Schuldgefühle gar keine Zeit. Unbewusst wissen sie das sicherlich auch. Denn sie atmen die ganze Zeit auf, halten es stressbedingt aber irrtümlich für Stöhnen.

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