Glosse Ein großer Klatscher

Die Patent-Anmeldung der Fliegenklatsche – heute genau vor 65 Jahren hat der Schwabe Erich Schumm diesen Schritt getan: Ein kleiner Klatscher für ihn, aber ein großer Klatscher für die damals ständig umsurrte Menschheit.

 (Symbolbild).

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Foto: dpa

Und nicht zufällig handelte es sich beim Erfinder um einen Schwaben – schließlich erspart die Fliegenklatsche den ähnlichen Einsatz von oft teureren Zeitungen oder Zeitschriften. Und wenn diese verwendet werden, lässt sich hinterher oft nicht mehr zweifelsfrei sagen, ob unter der toten Fliege ein Komma oder Punkt fehlte. Ob es sich um eine wichtige Nachricht handelte oder nur sprichwörtlich um einen Fliegenschiss der Geschichte.

Kritiker mögen zwar anführen, dass die Fliegenklatsche in Zeiten des allseits beklagten Insektensterbens nicht mehr angemessen ist. Vermutlich muss jede Fliege inzwischen als Mitgeschöpf nicht nur toleriert, sondern sogar hofiert werden. Aber selbst das schmälert nicht die Bedeutung der Erfindung von Herrn Schumm für die deutsche Geistesgeschichte. Denn auch ganz ohne Fliege denken viele beim Betrachten ihrer Mitmenschen inzwischen: Der hat ja eine Klatsche.

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