Corona-Zeiten Mach mir die Maske

Wäre die Nachricht diesen Mittwoch gekommen, könnte sie als Aprilscherz durchgehen. Doch schon zuvor bot ein Fetisch-Hersteller an, er könne seinen Lagerbestand an OP-Kleidung an ein Krankenhaus spenden.

Das ist löblich, gibt aber doch Anlass, vom Leder zu ziehen, bevor bei allen Beteiligten der Lack ab ist.

Denn offenbar gibt es ein dramatisches Missverhältnis zwischen Fetisch-Ausstattung (zu viel da) und echter Schutzkleidung (zu wenig). Beides nun zu vermischen, könnte verwirrende Signale setzen. Schließlich möchten Menschen wissen, ob der Arzt echt ist, ob die Krankenschwester im Zweifelsfall die Spritze oder die Peitsche schwingt. Ob sich hinter „Mach mir die Maske“ eine Aufforderung zum Nähen verbirgt oder ein erotisches Experiment.

Auch jenseits des medizinischen Bereichs muss völlig umgedacht werden. Wenn plötzlich ein Mann im Ganzkörper-Latexkostüm vor der Tür steht, sollte der Ehemann noch mal bei seiner Frau nachfragen. Es handelt sich vielleicht um den Supermarkt-Lieferanten in Ersatz-Schutzkleidung, der nur den nächsten Liefertermin andeutet, wenn er sagt: „April, April“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort