Neue Pop-CD Zu viele Köche? Neues von Blondie

Saarbrücken · Wenn sich eine legendäre Band gleich eine ganze Reihe Gastmusiker ins Studio holt, lässt das auf Ideenknappheit schließen. Dass auf ihrem elften Album „Pollinator“ mehr Gäste als Bandmitglieder mitmischen, verkaufen die einstigen New-Wave-Pioniere mit Frontfrau Deborah Harry allerdings anders: Ob Sia, Gitarrist Johnny Marr oder Dave Sitek von TV on the Radio – sie alle seien von Blondie geprägt, die Ziehkinder quasi.

Die ersten Stücke auf „Pollinator“ jedenfalls sind so stark wie lange nicht. „Doom or Destiny“ lässt mit punkigen Gitarren an die Hoch-Zeit in den 70ern denken. Mit der Single „Long Time“, in dem ihr Klassiker „Heart of Glass“ nachhallt, folgt ihr hartnäckigster Ohrwurm seit der Comeback-Single „Maria“ in den 90ern. Zwar lässt „Pollinator“ in der zweiten Hälfte nach, aber das Album zerfällt nicht in die Vielzahl seiner Kooperationen. Sie scheinen vielmehr dabei geholfen zu haben, dass sich Blondie mit neuer Energie durch ihr altes Stil- und Soundkoordinatensystem bewegen.

Blondie: Pollinator (Warner).

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