Fastnacht Alles nur geklaut – der Narhalla-Marsch

Saarbrücken · Wie aus einer Oper die Lieblingsmusik aller Karnevalisten wurde.

 Für Fastnachter wie hier beim Rathaussturm in Dillingen ist der Narhalla-Marsch ein Pflichtstück. 

Für Fastnachter wie hier beim Rathaussturm in Dillingen ist der Narhalla-Marsch ein Pflichtstück. 

Foto: Seeber

Diesen Ohrwurm wird man auch mit dem Aschermittwochskater nicht so schnell los: Das närrische Dam-ba-da, Dam-ba-da, der Narhalla-Marsch, in unzähligen Sitzungen gehört, zählt zur Fastnacht wie die Pappnasen und Büttenreden. Was aber wenige wissen, eigentlich steckt hohe Kunst dahinter. Tatsächlich stammt das närrische Leitmotiv aus einer Oper von Adolphe Charles Adam (1803 – 1856). Der eifrige Franzose, er komponierte quasi im Akkord, ist heute beinahe so vergessen wie seine Oper „Der Brauer von Preston“. Aber einige seiner Motive sind ein Evergreen – vor allem in der Mainzer Fastnacht.

Einem österreichischen Regimentskapellmeister namens Carl Zulehner, der mal in Mainz stationiert war, gefiel die Oper des Franzosen offenbar so gut, dass er sie musikalisch filetierte und daraus ein neues Stück zusammentackerte. Er nannte es, seiner neuen Bestimmung nach, Jocus-Marsch. 1840 soll damit erstmals getuscht worden sein. Seinen Triumph erfuhr das Opernderivat dann allerdings erst unter dem Namen Narhalla-Marsch. Womit die Narren auch gleich noch die germanische Heldenruhestatt Walhalla für sich reklamierten. Dam-ba-da, dam-ba-da...

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