Museen Frankreichs erstes Museum zur Kultur des Sufismus

Chatou · (kna) In Chatou westlich von Paris eröffnet das erste Museum Frankreichs zum Sufismus. Ziel sei es, der Öffentlichkeit mit historischen Präsentationen und Kunstwerken diese spirituelle Strömung des Islam näherzubringen, sagte die Koordinatorin des Projekts, Venus Borojeni, der Zeitung „La Croix“.

Auch unter den Muslimen gebe es wenig Kenntnisse über den Sufismus. Nach den Worten der Konservatorin der Abteilung für islamische Kunst im Pariser Louvre, Etienne Blondeau, spielten insbesondere Kunstwerke eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Wissen über den Sufismus.

Der Sufismus ist eine spirituelle Strömung im Islam, die auch als islamische Mystik bezeichnet wird. Der Begriff stammt vermutlich vom arabischen „suf“ (Wolle), in Anspielung auf die einfachen Gewänder der Sufis. Oberstes Ziel ihrer Lehre ist das „Einssein mit Gott“ (tauhid). Die spirituelle Strömung ist beinahe so alt wie der Islam selbst. Erste Sufis gab es bereits im 7. Jahrhundert. Seit dem 12. Jahrhundert entstanden in der ganzen islamischen Welt Sufi-Orden, die sich jeweils auf einen geistlichen Gründer berufen.

Die Renovierung des Gebäudes dauerte drei Jahre und hat laut Medienberichten fünf Millionen Euro gekostet. Bis Sommer soll das Museum eröffnen. Finanziert wurde es von der Schule für islamischen Sufismus MTO Shahmaghsoudi, die auch in Deutschland mehrere Zentren hat.

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