Wesel: Die Kreisstadt am Rhein im Portrait
61.330 Einwohner hat die Stadt Wesel laut der Statistik der Stadtverwaltung. (Stand: 31.12.2022) 51 % davon sind weiblich, 49 % männlich und die Altersgruppe mit dem größten Bevölkerungsanteil ist 21 bis 45 Jahre. Die heutigen Stadtgrenzen werden im Zuge der Gebietsreformen von 1969 und 1975 festgelegt. Damals wurden die folgenden Orte zu Wesel eingemeindet: Obrighoven-Lackhausen, Flüren, Büderich, Ginderich, Diersfordt und Bislich. 1975 wird Wesel Kreisstadt des gleichnamigen Kreises. Die Stadt hat insgesamt vier Partnerstädte: Hagerstown (USA), Felixstowe (Großbritannien), Salzwedel (Sachsen-Anhalt) sowie Ketrzyn (Polen).
Laut stadteigenen Angaben gibt es mehrere Herleitungen. Der bekannte Prediger Hermann Ewichius sieht im Jahr 1668 die Herkunft des Namens von der "Stadt am Wieselwald" kommend. Auch andere Forscher sehen in den Wieseln den Ursprung, die auch im Stadtwappen abgebildet sind. Weitere Namensforscher sehen in Wesel alte Flussabschnittsnamen (Wi, Wis, Wisa) oder andere Namen natürlichen Ursprungs (u.a. "an der sumpfigen Flusswiese").
Ausgrabungen haben eine Besiedlung in der Steinzeit und Bronzezeit belegt. Die Römer errichteten zum Schutz gegen germanische Stämme einen Wachturm im heutigen Wesel-Flüren. Ab dem Jahr 700 entsteht der fränkische Stützpunkt Lippeham auf dem heutigen Stadtgebiet. Um das Jahr 800 soll eine Kirche in der Siedlung existiert haben. Der Name Wesel taucht zum ersten Mal im 12. Jahrhundert in einer Urkundenabschrift eines Luxemburger Klosters auf. 1407 tritt Wesel der Hanse bei und erlangt wirtschaftlichen Reichtum. Mit dem Tod des letzten Grafen von Kleve 1680 fällt die Stadt endgültig an Brandenburg.
In der Zeit unter französischer Herrschaft zwischen 1805 und 1814 wird 1811 das Fort Napoleon errichtet, welches später Fort Blücher wurde. Während der "Reichskristallnacht" vom 9. auf den 10. November 1938 wird die Synagoge in Wesel in Brand gesetzt. Durch massive Luftangriffe vom 16. bis zum 19. Februar 1945 werden 97 % der Innenstadt zerstört. 1975 erhält die Stadt durch die Gebietsreform ihr heutiges Gesicht. Am 30. November 2009 wird die neue Rheinbrücke für den Verkehr freigegeben.
Besondere Sehenswürdigkeiten sind der Willibrordi-Dom, ein herausragendes Beispiel der Gotik, das Strandbad Auesee mit Liegewiese und Sandstrand, Schloss Diersfordt mit einem Hotel und Heimatmuseum und das LVR-Niederrheinmuseum in der ehemaligen Zitadelle, welches eine Dauerausstellung sowie wechselnde Expositionen beherbergt.