Hilfe für freie Künstler Kulturrat für Absage aller Veranstaltungen

Berlin/Potsdam · Vizepräsidentin des Branchenverbands sorgt sich um freie Künstler und fordert Nothilfen.

 Ulrike Liedtke (SPD), Vizepräsidentin des Deutschen Kulturrats.

Ulrike Liedtke (SPD), Vizepräsidentin des Deutschen Kulturrats.

Foto: dpa/Soeren Stache

Die Vizepräsidentin des Deutschen Kulturrats, Ulrike Liedtke, hält eine Absage aller Kulturveranstaltungen aus Vorsorge vor dem Coronavirus für sinnvoll. „Es sollte auch keine kleinen Veranstaltungen mehr geben“, sagte Liedtke der Deutschen Presse-Agentur.

Sie verwies auf Kulturaktionen zum Beispiel im Internet. „Es gibt aber auch Hauskonzerte im Internet – und kulturelles Leben findet auch statt, wenn ich ein Buch lese oder wenn ich mir eine CD anhöre oder mir Theateraufführungen im Internet angucke“, sagte sie. „Das finde ich herzerfrischend, dass man nicht aufgibt und sein Konzert dann in den vier Wänden solo mit Internetübertragung spielt.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte dazu aufgerufen, alle nicht notwendigen Veranstaltungen mit weniger als 1000 Teilnehmern abzusagen. In Berlin und Bayern etwa hatten staatliche Theater, Opernhäuser und Konzertsäle dicht gemacht, auch das Saarländische Staatstheater stellte den Betrieb ein. Liedtke hält finanzielle Hilfe vor allem für freie Künstler für notwendig. „Die größten Sorgen mache ich mir um freie Künstler und kleine mittelständische Kulturveranstalter, wo es sofort wegbricht und wo das höchste ehrenamtliche Engagement mit im Spiel ist für wenig Geld.“ Hier könne die Lage besonders prekär werden.

Der Deutsche Kulturrat hatte einen Notfallfonds für Künstler gefordert, nun berät der Kulturausschuss im Bundestag am 25. März voraussichtlich über Hilfspakete. Vorab hatten die Kulturminister der Länder erklärt, sie wollten sich dafür einsetzen, dass die Kultur bei Programmen zur Stabilisierung der Wirtschaft einbezogen wird.

(dpa)
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