Poetischer Songschreiber US-Folklegende John Prine an Coronavirus-Infektion gestorben

New York · Der legendäre US-Country- und Folkmusiker John Prine ist den Folgen einer Coronavirus-Infektion erlegen. Der Sänger und Komponist starb im Alter von 73 Jahren an Komplikationen nach der Infektion, wie sein Agent am Dienstag im Namen der Familie mitteilte.

Die Frau des Musikers hatte einige Tage zuvor in Onlinenetzwerken berichtet, dass ihr Mann sich auf der Intensivstation befinde.

Prine wurde am Dienstag vom Musikverband als einer der einflussreichsten Songschreiber seiner Generation gewürdigt – nicht nur in der Country- und Folkszene. Seine Texte zeichneten sich oft durch poetische Qualität aus. Folk- und Rock-Superstar Bob Dylan bezeichnete Prine als einen seiner liebsten Songwriter. Auch das ehemalige Pink-Floyd-Mitglied Roger Waters rühmte Prine für seine „außerordentlich wortgewandte Musik“.

Prines Texte hatten oft einen melancholischen Charakter. Auch setzte er sich mit politischen Themen auseinander. Zu seinen Hits gehört etwa der Anti-Vietnamkrieg-Song „Your flag decal won‘t get you into heaven anymore“.

Der Country-Star, der in der Vergangenheit eine Krebserkrankung überstanden hatte, war im Februar bei der Grammy-Verleihung mit einem Ehrenpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Die Country-Legende hatte mit den Alben „The Missing Years“ und „Fair & Square“ die begehrten Grammy-Trophäen für Bestes zeitgenössisches Folk-Album gewonnen.

Auf seinem letzten Album, das 2018 herauskam, stellte sich Prine vor, was er einmal im Paradies tun würde: „Ich würde einen Cocktail trinken – Wodka und Ginger Ale – und eine 15 Kilometer lange Zigarette rauchen.“

An der Coronavirus-Infektion sind in den vergangenen Wochen bereits einige berühmte Musiker gestorben, darunter die US-Jazzikone Ellis Marsalis, der US-Country-Star Joe Diffie und Afro-Jazz-Legende Manu Dibango.

(AFP)
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