Uraufführungen in Maximallautstärke

Saarbrücken · Die Deutsche Radio Philharmonie warb in der 7. SR-Matinée am Wochenende in der Congresshalle für "Neue Musik". Sie hätte Oropax erfordert, etliche Musiker waren wohl damit versorgt. Zwei Uraufführungen unterschieden sich kaum in der Maximallautstärke, jedoch im Strickmuster. Claude Lenners' "Fluctuat nec mergitur" (Schwanken, aber nicht untergehen) ließ "Klangräume schwanken". Klangfetzen jagten sich, wildes Instrumentalgetümmel, endlose Fortissimi. Sportlich von den Blechbläsern abgearbeitet, von den Perkussionisten angeheizt.

Philippe Manourys "État d'alerte" (Alarmzustand) für zwei Schlagzeuger und Orchester zeigte mehr musikalische Potenz. Auch seine Orchesterbesetzung füllte die Bühne, doch das Klangbild erschien feiner strukturiert und differenzierter. Virtuos agierten Victor Kraus und Martin Fink an ihrem vielfältigen Instrumentarium. Trillerpfeifen markierten Abschnitte, setzten Signale, riefen das Orchester zum Rapport.

Zum Schluss ein Meisterwerk: Béla Bartóks "Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta". Fein gesponnene Streicherfugen, vertrackte Rhythmen, rasante Tempi: eine weitere Herausforderung für das Orchester. Dank des emotional inspirierenden und präzise leitenden Dirigenten Peter Rundel gerieten auch hier die Musiker in prächtige Spiellaune.

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