Saarbrücker Jazzfestival Très chic und manchmal funky

Saarbrücken · Die Saxophonistin Céline Bonacina beim Jazzfestival in Saarbrücken.

„Bonsoir? Non! Guten Abend. Deutsch wir können.“ Mit charmantem Akzent begrüßt die zierliche Bariton-Saxophonistin Céline Bonacina am Samstagabend ihr Publikum. Im Rahmen des Saarbrücker Jazz-Festivals sitzen die Zuhörer dicht gedrängt bis zum Bühnenrand im ausverkauften Domicil Leidinger und verfolgen die Darbietungen des Quartetts: neben der Bandleaderin ein Pianist, ein Bassist und ein Schlagzeuger, die  ausschließlich Eigenes spielen.

Legere silberfarbene Jacke, schwarze Hose – schlicht, aber très chic – richtet die Musikerin ihr Mikrofon und legt die Noten zurecht, während das Schlagzeug mit marschartigem Groove beginnt. Mit einem feinen, leichtfüßigen Saxophonsound, dem man Bonacinas  klassische Ausbildung anhört, steigt Bonacina mit ihren Mitmusikern auf den Rhythmus ein und pinselt in den kommenden zwei Stunden die unterschiedlichsten Landschaften. Die Kompositionen sind facettenreich, sie fallen mal verträumt und balladesk, mal lebhaft und beinahe hektisch aus. Zum anderen überrascht Bonacina, wenn sie wie auf Knopfdruck ihren klassischen Saxophonklang ablegt und ihn durch einen funkigen, geradezu bissigen ersetzt. Gerade im Zusammenspiel mit dem Schlagzeug entstehen atemberaubende Energiebögen. Ein gelungener Konzertabend für Freunde der improvisierten Musik mit großer Spielfreude und in­strumentellem Können.

Heute, 20 Uhr, im Domicil Leidinger: das Alexandra Lehmler Quartet. Es gibt noch Restkarten. www.jazz-syndikat.de

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