Tomasz Stankos New York Quartet mit lyrischem Jazz

Saarbrücken · Jede Tomasz-Stanko-Platte ist ein Muss. Mit jeder hat der Trompeter seinen slawischen Ton verfeinert und reifen lassen. So war das mit dem grandiosen Marcin Wasilewski Trio nach der Jahrtausendwende, so bleibt das mit seinem New York Quartet, mit dem er 2014 die Doppel-CD "Wis{lstrok}awa" veröffentlicht hatte. Nun legt er nach. Schlagzeuger Gerald Cleaver, Pianist David Virelles und Reuben Rogers am Kontrabass stellen die exzellente Band auf "December Avenue". Wieder steht Stankos metallisch schimmernder Trompetenton im Zentrum. Er ist in seiner sprechenden Prägnanz dem eines Miles Davis verwandt. Wobei darin Stankos polnische Herkunft aufscheint. Die Stücke, zumeist Eigenkompositionen, sind lyrische Improvisationsvorlagen von spröder Schönheit, deren offene Melodik weniger auskomponierte Songs vorgibt, als vielmehr Formen bereitstellt, aus denen sich die vier Instrumente zu etwas Größerem verbinden.

Tomasz Stanko New York Quartet: December Avenue. (ECM/Universal)

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