Tiefe Einblicke und Sieges-Prognosen

Wien · Mit der Live-Übertragung des ersten Halbfinales startet heute, 21 Uhr, der Eurovision Song Contest (ESC) in Wien. Elaiza-Frontfrau Ela aus Schiffweiler verrät ihre Favoriten und gibt ihrer Nachfolgerin Ann Sophie Tipps.

 Während die deutsche Vertreterin Ann Sophie bereits fest für die ESC-Endrunde gesetzt ist, müssen andere Länder sich erst in einem der beiden Halbfinale-Shows dafür qualifizieren. Foto: Universal

Während die deutsche Vertreterin Ann Sophie bereits fest für die ESC-Endrunde gesetzt ist, müssen andere Länder sich erst in einem der beiden Halbfinale-Shows dafür qualifizieren. Foto: Universal

Foto: Universal

Die Proben laufen auf Hochtouren, es wird eifrig über die Favoriten spekuliert, Wien ist im ESC-Fieber. Mit der Live-Übertragung des ersten Halbfinales beginnt heute die 60. Ausgabe des internationalen Musik-Wettbewerbes.

Der ESC sei eine "ganz krasse Wundertüte" steht für "Ela" Elzbieta Steinmetz aus Schiffweiler fest, die mit ihrer Band Elaiza 2014 Deutschland bei dem Wettbewerb vertreten hat. Eine Einschätzung, wer in Wien Chancen auf den Titel habe, sei deshalb schwierig: "Plötzlich fanden wir alle Titel geil", erinnert sich die 22-Jährige an vergangenes Jahr. Ihre persönlichen Favoriten seien dieses Mal jedoch der Sänger Måns Zelmerlöw, der für Schweden antritt, und dessen belgischer Kollege Loïc Nottet. Im Gegensatz zu den großen ESC-Hymnen bestehe der Song nur aus Gesang, Bass und Drums.

Während in Wien ständig geprobt wird, stehen für Elaiza zurzeit viele Live-Konzerte und Studioarbeit in Berlin für ihr zweites Album an. Ela schreibt fleißig Songs : "Das Saarland ist wieder eine sehr schöne Inspirationsquelle". Das Finale will sie sich bei ihrer Bandkollegin Yvonne Zuhause anschauen.

Ihrer Nachfolgerin drückt Ela natürlich fest die Daumen: "Wichtig ist, sich einfach selbst treu zu bleiben und sein Ding durchzuziehen", rät sie Ann Sophie. Die hoffte im Vorfeld auf einen Platz unter den ersten zehn. Doch alleine nach Wien zu fahren sei für sie bereits "mega". Als die 24-Jährige zum ersten Mal in der Halle gewesen sei, habe sie weinen müssen: "Die Bühne hat eine fantastische Aura", schwärmt sie. Die rund 45 Meter breite Kulisse in Form eines riesigen Leuchtauges besteht aus fast 1 300 LED-Säulen. Zwischen 400 und 500 Mitarbeiter waren mit dem Aufbau zu der Show beschäftigt, für die erstmals alle sechs Bereiche der Stadthalle für eine Veranstaltung genutzt werden.

Während sich 20 andere Teilnehmer erst in den zwei Halbfinal-Shows qualifizieren müssen, gehört Deutschland zu den Ländern, die fest für die Endrunde am Samstag gesetzt sind. Erstmals und einmalig zum 60. Jubiläum ist auch Australien, wo es eine große ESC-Fangemeinde gibt, im Finale dabei.

Bereits am 11. Mai begann der Proben-Marathon. In den ersten Durchläufen setzten die niederländische Vertreterin Trijntje Oosterhuis und die Griechin Maria Elena Kyriakou auf tiefe Einblicke. Mit ihren Dekolletés konnten sie zumindest bei den Fotografen punkten. Während viele Showeffekte bevorzugten, stimmten andere Teilnehmer des ersten Halbfinales sozialkritische Töne an. So thematisiert die Gruppe Genealogy die Verfolgung der Armenier Anfang des 20. Jahrhunderts. Und die finnische Band Pertti Kurikan Nimipäivät, die sich aus Punkmusikern mit geistiger Behinderung zusammensetzt, möchte auf ihren Alltag aufmerksam machen. Einen Rekord haben die vier bereits sicher: Ihr Titel ist der kürzeste der ESC-Historie.

Nach den ersten Proben galt Schweden sowohl bei Buchmachern, als auch Fans als Favorit. Italien, Australien und Estland haben ebenfalls gute Chancen.

Die Halbfinal-Shows heute und am Donnerstag werden ab 21 Uhr auf Phoenix, Eins Festival und Eins Plus übertragen.

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