Konzert „Ti amo!“, aber etwas kurz: Umberto Tozzi in Saarbrücken

Saarbrücken · Umberto Tozzis Konzert in der Saarlandhalle

Italien weint, Italien trauert – die Nationalmannschaft ist  bei der nächsten Fußball-WM nicht dabei. Ob die große Trauer der Grund war, weshalb Umberto Tozzis Konzert einen Tag nach der Fußballpleite nur mäßig besucht war? Etwa 600 Zuhörer verloren sich in der Saarlandhalle, um einem der ganz Großen der italienischen Musikwelt zu huldigen.

Mit einem schüchternen „I don’t speak german“ eröffnete der 65-Jährige seine Ansprache, worauf ihm das wohl erhoffte „Parla italiano!“ („Sprich italienisch!“) entgegen schallte. Das war auch sinniger angesichts der Mehrheit an italienischsprachigen Zuhörern. Diese verlangten nach dem Sänger mit „Umberto, Umberto“-Rufen, als dieser anfangs ein wenig auf sich warten ließ. Gleich als zweite Nummer brachte er den einen von beiden Songs, mit denen er auch in Deutschland Erfolge feierte: „Ti amo“, Schlagerfans vor allem in Howard Carpendales Version geläufig. Da machte sich allerdings ein Defizit Tozzis bemerkbar: Einen Schmelz wie Howie besitzt der Italiener nicht in der Stimme, bei ihm werden die Töne eher heiser herausgepresst und nicht immer sauber getroffen. An vielen Stellen musste der überragende Chorgesang der sechsköpfigen Band darüber hinweg helfen.

Den Fans machte Tozzi eine besondere Freude mit betagten Songs aus den Siebzigern wie „Donna amante mia“ und „Io camminerò“. Als er sie bat, an den Bühnenrand zu kommen, ließen sich die Fans das nicht zwei Mal sagen. Die Stimmung war also – Fußball hin oder her – sehr gut. Selbst die älteren Zuschauer riss es spätestens bei „Gloria“ aus den Sitzen zum Tanzen und Mitsingen. Mit diesem zweiten hierzulande bekannten Hit beendete der etwas müde wirkende Tozzi schon vor 22 Uhr die ziemlich kurze Show.

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