Theater-Sanierung in Trier würde mindestens 55 Millionen kosten

Trier · Vor Wochen forderte der Bund der Steuerzahler die Schließung des Theaters Trier, weil dessen Betriebskosten zu hoch seien. Gestern nun wurden die Ergebnisse einer von der Stadt Trier in Auftrag gegebenen Machtbarkeitsstudie veröffentlicht, die den Steuerzahlerbund wahrscheinlich wieder "Macht Tabula rasa!" schreien lassen wird: Mindestens 55 Millionen Euro soll demnach die Sanierung des Dreispartenhauses verschlingen. Ein Neubau des Theaters würde laut Studie möglicherweise gar das Doppelte kosten: Auf 75 bis 111 Millionen Euro beziffert das Münchner Architekturbüro Theapro den Finanzrahmen hierfür. Beides Varianten, die laut Kulturdezernent Thomas Egger (SPD) "alle Erwartungen" überstiegen hätten. Weshalb Egger gestern bereits von einem "modulhaften" Vorgehen sprach, das nun anstehe. Mit anderen Worten: Erst mal solle nur umgesetzt werden, "was für den Fortbestand des Theaters zwingend getan werden muss".

Die Studie kommt in Trier zur Unzeit, ist das Dreispartenhaus, dessen Schließung oder Schrumpfung in den vergangenen Jahren wiederholt diskutiert worden ist, doch unter seinem erst seit einem Jahr im Amt befindlichen neuen Intendanten Karl Sibelius in eine Dauerkrise geraten. Zuletzt verging kaum eine Woche, in der das Theater nicht aufgrund immer neuer Hiobsbotschaften und Querelen für Negativschlagzeilen sorgte und so in der Öffentlichkeit mehr und mehr in Misskredit geriet. Die gestrige Bemerkung des Kulturdezernenten, dass auf Basis der Machbarkeitsstudie wahrscheinlich die Existenzfrage des Theaters neu gestellt und auch die Möglichkeit eines "Bespieltheaters" diskutiert werde, lässt Schlimmes befürchten.

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