Autorenstreit um Migranten Suhrkamp Verlag distanziert sich von Uwe Tellkamp

Dresden · (dpa) Schriftsteller Uwe Tellkamp („Der Turm“) hat mit Äußerungen über Flüchtlinge und angeblich drohende Repressionen gegen Andersdenkende in Deutschland für Kritik und Irritationen gesorgt. Bei einem Disput am Donnerstagabend im Dresdner Kulturpalast betrieb er zugleich Medienschelte. Wer sich kritisch äußere, werde gleich in die rechte Ecke gestellt, lautete eine These Tellkamps. Der Suhrkamp-Verlag ging auf Distanz: „Aus gegebenem Anlass: Die Haltung, die in Äußerungen von Autoren des Hauses zum Ausdruck kommt, ist nicht mit der des Verlags zu verwechseln. #Tellkamp“, twitterte der Verlag. In sozialen Medien gab es Kritik und Zuspruch für Tellkamp (49).

(dpa) Schriftsteller Uwe Tellkamp („Der Turm“) hat mit Äußerungen über Flüchtlinge und angeblich drohende Repressionen gegen Andersdenkende in Deutschland für Kritik und Irritationen gesorgt. Bei einem Disput am Donnerstagabend im Dresdner Kulturpalast betrieb er zugleich Medienschelte. Wer sich kritisch äußere, werde gleich in die rechte Ecke gestellt, lautete eine These Tellkamps. Der Suhrkamp-Verlag ging auf Distanz: „Aus gegebenem Anlass: Die Haltung, die in Äußerungen von Autoren des Hauses zum Ausdruck kommt, ist nicht mit der des Verlags zu verwechseln. #Tellkamp“, twitterte der Verlag. In sozialen Medien gab es Kritik und Zuspruch für Tellkamp (49).

 Auslöser war eine von der Stadt Dresden anberaumte Debatte. Vor etwa 800 Zuschauern traf Tellkamp auf den Lyriker und Essayisten Durs Grünbein, gleichfalls aus Dresden und wie Tellkamp bei Suhrkamp verlegt. Eigentlich sollte sich die Debatte um Meinungsfreiheit drehen. Großen Raum nahm dann aber bei Tellkamp die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung ein. „Die meisten fliehen nicht vor Krieg und Verfolgung, sondern kommen her, um in die Sozialsysteme einzuwandern, über 95 Prozent“, sagte er zu Motiven von Asylbewerbern und erntete dafür Protest. Einwände von Grünbein und Moderatorin Karin Großmann, die die Meinungsfreiheit in Deutschland nicht bedroht sahen, ließ Tellkamp nicht gelten. Grünbein verteidigte die großzügige Aufnahme von Asylsuchenden durch die Bundesregierung 2015. Beifall bekamen beide.

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