Studie über Frauen- und Männerbilder in Kinofilmen Weniger Text und öfter nackt

Hamburg · Eine aufschlussreiche Studie untersucht Frauen- und Männerbilder in Kinofilmen.

  Eine große Ausnahme von der Regel: Gal Gadot aus dem Filmhit „Wonder Woman“, den eine Frau inszeniert hat – Patty Jenkins.

Eine große Ausnahme von der Regel: Gal Gadot aus dem Filmhit „Wonder Woman“, den eine Frau inszeniert hat – Patty Jenkins.

Foto: dpa/Jordan Strauss

Viele Kinofilme vermitteln laut einer Untersuchung immer noch ein stereotypes Rollenbild von Männern und Frauen. Das ist das Ergebnis des Welt-Mädchenberichts „Schreib ihre Geschichte neu! Wie Filme und Stereotype in den Medien das Leben und die Ambitionen von Mädchen und jungen Frauen beeinflussen“ der Kinderhilfsorganisation Plan International. Danach vermitteln viele Filme die Botschaft, dass Männer in Führungspositionen gehören und Frauen – selbst wenn sie als starke Persönlichkeiten gezeigt werden – meist Sexobjekte sind, teilte das Kinderhilfswerk mit.

Zusammen mit dem Geena Davis Institut habe die Studie die 56 umsatzstärksten Filme von 2018 in 20 Ländern auf Stereotype untersucht. Bedenklich sei, dass keine einzige Frau bei den Top-Filmen Regie geführt habe und nur bei jedem zehnten Film eine Frau am Drehbuch beteiligt gewesen sei, wie das Kinderhilfswerk mitteilte. Männer redeten doppelt so viel und hätten doppelt so viele Rollen in den Filmen. Zahlenmäßig hätten Frauen die Männer nur in einem Punkt übertrumpft: Sie seien viermal so oft nackt und doppelt so häufig halbnackt zu sehen. „Der Bericht zeigt, wie erschreckend unterrepräsentiert Mädchen und Frauen in Filmen sind und wie selten sie an Drehbuch, Produktion und Regie beteiligt sind“, sagte Plan-Chefin Maike Röttger. Das wirke sich auf das Verständnis von Gleichberechtigung bei Mädchen und jungen Frauen auf der ganzen Welt aus, die diese Filme schauen und darin kaum positive Vorbilder für sich finden.

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