Unesco-Antrag von Speyer, Worms und Mainz Werden Schum-Stätten Welterbe?

Mainz · Speyer, Worms und Mainz reichen am Montag ihre Bewerbung bei der Unesco ein.

Der Antrag für die Aufnahme der jüdischen Vergangenheit von Speyer, Worms und Mainz ins Unesco-Welterbe wird am kommenden Montag bei der Weltkulturorganisation in Paris eingereicht. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) werde den Antrag für die Schum-Stätten am gleichen Tag in der Neuen Synagoge in Mainz offiziell unterzeichnen, teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit. Schum bezeichnet die jüdische mittelalterliche Tradition von Speyer, Worms und Mainz – nach den hebräischen Anfangsbuchstaben Schin für Schpira (Speyer), Waw für Warmaisa (Worms) und Mem für Magenza (Mainz).

Die Arbeit am Welterbe-Antrag begann 2016 unter Federführung des Landes Rheinland-Pfalz. Dafür verantwortlich war eine Arbeitsgruppe von Wissenschaftlern mehrerer Universitäten, der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), des Vereins Schum-Stätten, den Städten Speyer, Worms und Mainz sowie der jüdischen Gemeinde Mainz/Worms. Das rund 600 Textseiten umfassende Nominierungsdossier stellt den außergewöhnlichen universellen Wert der Stätten dar, der für die Aufnahme ins Unesco-Welterbe gefordert wird.

In Speyer soll die um 1120 gebaute Mikwe, also ein Ritualbad, den besonderen Unesco-Status erhalten. In Worms sind es neben einer etwas kleineren Mikwe und der Synagoge der Friedhof „Heiliger Sand“. In Mainz gehört der ebenfalls mittelalterliche Friedhof „Judensand“ zu den Stätten, die ins Welterbe aufgenommen werden sollen. Zu dem Antrag gehört auch ein Managementplan mit den Vorhaben, wie der Schutz der Stätten in Zukunft sichergestellt werden kann und wie die Stätten für Besucher zugänglich sein werden.
www.unesco.de

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