Rheingau-Musikfestival will Fluglärmgegner verklagen

Mainz/Oestrich-Winkel · Die Veranstalter des Rheingau-Musik-Festivals gehen juristisch gegen Mainzer Fluglärmgegner vor. Die Bürgerinitiative versuche, dem Festival mit "absurden Behauptungen" über die Lärmbelästigung während der Konzerte zu schaden, heißt es in der gestrigen Erklärung des Festivals. Nachdem die Fluglärmgegner eine Unterlassungserklärung nicht unterzeichneten, drohen die Veranstalter nun mit einer Klage.

Auslöser des Streits ist ein Brief, den die Initiative gegen Fluglärm Mainz an Musiker verschickt hatte; darin warnten die Lärmgegner davor, tiefer gelegte Flugrouten machten es in weiten Teilen des Rhein-Main-Gebiets unmöglich, außerhalb schallgedämmter Räumlichkeiten Konzerte zu genießen. Die Verfasser des Schreibens wiesen auf Verflechtungen zwischen Festival-Kuratorium und Sponsoren einerseits sowie der Luftfahrtbranche und den für den Flughafenausbau verantwortlichen Politikern andererseits hin. Vor diesem Hintergrund warben sie um Verständnis für Anti-Fluglärm-Proteste im Umfeld der Konzerte.

Das Festival schaltete daraufhin eine Anwaltskanzlei ein. Deren Forderungen wollen die Fluglärmgegner nicht nachkommen. Statt der gewünschten Unterlassungserklärung habe die Gegenseite die Stellungnahme eines Juristen erhalten, teilte der Vorstand der Fluglärm-Initiative mit. Der emeritierte Mainzer Jura-Professor Arndt Teichmann bescheinigt den Verfassern der Briefe darin, weder unwahre Tatsachen behauptet noch dem Festival geschadet zu haben.

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