„Elisa und Marcela“ Regisseurin verteidigt Netflix-Film auf Berlinale
Berlin · Die spanische Regisseurin Isabel Coixet hat nach eigenen Angaben zehn Jahre gebraucht, um ihren Film „Elisa und Marcela“ finanziert zu bekommen. Die Teilnahme des Wettbewerbsfilms bei der Berlinale ist umstritten, der Streamingdienst Netflix hat die Vertriebsrechte.
Niemand habe sich für ihr Projekt interessiert, sagte Coixet gestern in Berlin. Dann habe sie eine Produktionsfirma gefunden, die die Idee hatte, das Projekt Netflix vorzuschlagen.
Coixets Drama erzählt in Schwarz-Weiß-Bildern davon, wie sich zwei Frauen um 1900 herum ineinander verlieben. Mehrere Kinobetreiber hatten gefordert, den Film auf der Berlinale nur außer Konkurrenz zu zeigen. Dahinter steht die Debatte, ob Streamingdienste bei Filmfestivals ins Preisrennen gehen sollten oder nicht.
Kinos fürchten um ihr Geschäft, wenn Filme gewinnen, dann aber schnell online gezeigt werden. Die Festivalleitung und auch Netflix hatten betont, dass der Film in Spanien ins Kino kommen soll. „Er wird auch in Spanien im Kino laufen“, versicherte Coixet nun in Berlin. Wenn er in Spanien gut laufe, hoffe sie, dass der Film auch in anderen Ländern in den Verleih gehe. In Brasilien gebe es schon Interesse. „Wir müssen da wirklich Daumen drücken.“ Sie finde es unfair für die Story und die beiden Frauen, wenn man fordere, den Film aus dem Wettbewerb herauszulassen. „Nein, es geht um lebendige Kultur“, sagte Coixet. Sie habe nur ein kleines Budget gehabt und den Film innerhalb von vier Wochen gedreht. Schauspielerin Greta Fernández sagte dazu gestern, das Gute an Netflix sei, dass viele Menschen den Film sehen könnten.