Streit am Theater Regisseur kämpft gegen „Irrsinn“ russischer Behörden

Moskau · Der russische Starregisseur Kirill Serebrennikow ruft sein Publikum zur Hilfe gegen Veruntreuungs-Vorwürfe der Justiz auf. Die Zuschauer sollten bezeugen, dass sie die nach Angaben der Ermittler gar nicht aufgeführten Regiearbeiten Serebrennikows gesehen hätten, schrieb der Theatermacher auf Facebook. „Wir brauchen ihre Hilfe, damit dieser Irrsinn schnell beendet wird.“ Ermittler gehen dem Verdacht nach, eine von Serebrennikow gegründete Firma habe zwischen 2010 und 2014 staatliche Gelder von 200 Millionen Rubel (3,1 Millionen Euro) zweckentfremdet. Dazu wurde der Regisseur Ende Mai  mehrere Stunden lang verhört. Gegen drei seiner Mitarbeiter erging seitdem Haftbefehl. In der russischen Kulturszene wird das Vorgehen der Behörden als Versuch gewertet, den kritisch eingestellten Künstler einzuschüchtern.

 Die staatliche Auftragsinszenierung „Ein Sommernachtstraum“ von Shakespeare sei 15 Mal in Moskau gespielt und dann als Gastspiel in Paris und Riga gezeigt worden, schrieb Serebrennikow. „Und jetzt sagen die Beamten vom Staatlichen Ermittlungskomitee, dass es das niemals gegeben hat!“

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