Pingussonbau Zukunft des Pingussonbaus bleibt ungewiss

Saarbrücken · Landesregierung antwortet Linksfraktion: Ob und wie Bauwerk saniert wird, dürfte sich 2019 kaum entscheiden.

Die Zukunft des denkmalgeschützten Saarbrücker Pingussonbaus steht weiter in den Sternen. In ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linksfraktion zum Stand des Sanierungsverfahrens hält sich die Landesregierung weiterhin bedeckt. Die „Sachverhaltsermittlungen“ seien immer noch nicht abgeschlossen, heißt es in der Drucksache 16/711. Bis kommenden September rechne man „mit einem Abschluss der jetzigen Planungsphase“, liest man darin. Anschließend soll dann noch eine „Wirtschaftlichkeitsanalyse“ folgen. Erst, wenn diese vorliege und ferner „die vorgeschlagenen Finanzierungsmodelle“ des saarländischen Finanzministeriums geprüft seien, werde der Ministerrat entscheiden.

Kurzum: Auch 2019 – und damit, nach heutigem Stand, fast fünf Jahre nach dem Umzug des Bildungsministeriums aus dem Pingussonbau in die Alte Post – dürfte sich das weitere Schicksal dieses regionalgeschichtlich bedeutsamen Bauwerks von Georges-Henri Pingusson nicht klären. Da dessen Fassade mit jedem Tag mehr Schaden nimmt, stellt sich weiterhin die Frage, ob das Land auf Zeit spielen will – um dem Pingussonbau womöglich zuletzt nur noch die Unwirtschaftlichkeit seiner Sanierung attestieren zu können?

In dem Antwortschreiben an den Linken-Abgeordneten Jochen Flackus teilt die CDU/SPD-Landesregierung mit, dass sie bislang in Sachen Pingussonbau bereits 1,74 Millionen Euro für Gutachten und Beratertätigkeiten ausgegeben hat. 277 000 Euro kostete seit 2014 überdies die „Leerstandsbewirtschaftung“ des Gebäudekomplexes. im selben Zeitraum (März 2014 bis Dezember 2018) schlugen die Mietkosten für das Bildungsministerium an dessen neuem Standort mit 6,94 Milllionen Euro zu Buche. Die Monatsmiete dort beläuft sich auf nahezu 120 000 Euro. Ohne eine über die reine Fassadensanierung – die vor Jahren allein schon mit gut 30 Millionen Euro veranschlagt wurde – hinausgehende aufwändige energetische Ertüchtigung des Pingussonbaus dürfte ein Rückumzug des Ministeriums unwahrscheinlich sein.

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