Ungewöhnliche Lebensgeschichte Schwer kranker Pianist widmet sich dem musikalischen „Mount Everest absurder Schwierigkeiten“

Saarbrücken · Trotz schwerer Erkrankung gastiert Pianist Lars Vogt mit der Deutschen Radio-Philharmonie. Dabei schont er sich nicht bei der Auswahl der Stücke. Und zürnt über die aus seiner Sicht deutsche Zögerlichkeit bei der Hilfe für die Ukraine.

 Der Pianist und Dirigent Lars Vogt, hier bei den Proben, ist in dieser Saison der Star der Deutschen Radio-Philharmonie.

Der Pianist und Dirigent Lars Vogt, hier bei den Proben, ist in dieser Saison der Star der Deutschen Radio-Philharmonie.

Foto: Kerstin Krämer

Fast scheint‘s, als wolle er mitdirigieren, so wie er in der Probe mitunter die Arme hochreißt oder den Klang mit großer Geste im Raum zu verteilen sucht. Nicht verwunderlich, denn Lars Vogt ist Pianist und Dirigent in Personalunion, der gerne im so genannten Play and Conduct-Verfahren konzertiert, heißt: Er dirigiert das Orchester selbst vom Flügel aus, was zwar doppelte Arbeit, aber auch „doppelte Freude“ bedeute – kürzlich zu erleben, als Vogt mit der Deutschen Radio-Philharmonie (DRP) alle fünf Klavierkonzerte Beethovens aufführte. Jetzt hat jedoch der Schweizer Mario Vanzago die Leitung, mit dem Vogt ein langjähriges Vertrauensverhältnis verbindet. Vanzago nehme es ihm auch nicht übel, wenn er sich verbal einschalte, sagt Vogt. „Beim Konzert werde ich mich aber zurückhalten!“, verspricht er augenzwinkernd.