„Perspectives“: Beglückender Minimalismus im Laster Perspectives I: Ball-Artistik im LKW mit einem „Pakman“

Saarbrücken · Ein umgebauter Laster, darin etwa 30 Zuschauer und ein von einem Drummer angefeuerter, eine unfassbare Ball-Billard-Jonglage aufführender „Pakman“ – so der Titel eines beglückenden 20-minütigen „Perspectives“-Gastspiels, das gestern und vorgestern auf dem Saarbrücker Gustav-Regler-Platz großartigen Minimalismus bot. Das Setting ist denkbar einfach: Ein Onlinehandel-Packer (Stijn Grupping) stempelt am Fließband Pakete ab, die durch ein Plexiglasloch ins Zuschauerkabuff fallen: unsere Sitzhocker. Ertönt das Pausenzeichen, packt er seine Stulle aus und wirft uns strafende Blicke zu. Um dann drei Bälle zu greifen und mit ihnen ein immer hochtourigeres, artistisches Über-Bande-Gewerfe zu vollführen, das sich zu einem rätselhaften Drumsolo auswächst. Sind da etwa Trommeln in die LKW-Wand eingebaut?

Ein umgebauter Laster, darin etwa 30 Zuschauer und ein von einem Drummer angefeuerter, eine unfassbare Ball-Billard-Jonglage aufführender „Pakman“ – so der Titel eines beglückenden 20-minütigen „Perspectives“-Gastspiels, das gestern und vorgestern auf dem Saarbrücker Gustav-Regler-Platz großartigen Minimalismus bot. Das Setting ist denkbar einfach: Ein Onlinehandel-Packer (Stijn Grupping) stempelt am Fließband Pakete ab, die durch ein Plexiglasloch ins Zuschauerkabuff fallen: unsere Sitzhocker. Ertönt das Pausenzeichen, packt er seine Stulle aus und wirft uns strafende Blicke zu. Um dann drei Bälle zu greifen und mit ihnen ein immer hochtourigeres, artistisches Über-Bande-Gewerfe zu vollführen, das sich zu einem rätselhaften Drumsolo auswächst. Sind da etwa Trommeln in die LKW-Wand eingebaut?

Irgendwann taucht ein zweiter Packer auf – der später wieder hinter einem Paketstapel verschwindende Schlagzeuger Frederik Meulyzer, dessen Synkopen sich als zweite Taktschleife über Gruppings wüsten Ball-Wandbillard-Grundrhythmus legen. Dass nicht alles ganz glatt geht und bisweilen ein Ball nicht die vorbezeichnete Flugbahn nimmt, stört nicht die Bohne. Im Gegenteil: Zeigt es einem doch, dass da kein Jonglierautomat am Werk ist, sondern ein fraglos blendender Artist. Dass das Mini-Spektakel nur 20 Minuten dauert, ist klar: Die enorme Konzentration, die es Grupping abverlangt, steht ihm zuletzt ins Gesicht geschrieben. Bravo! Chapeau!

Heute (Sa) läuft „Pakman“ nochmal im Rahmen des „Perspectives“-Gartenfests ab 14 Uhr. Vorstellungen um 14, 16.30 und 18.30 Uhr im Garten des Pingussonbaus.

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