Kino und Corona Das Filmfestival Venedig greift zum Fieberthermometer

Venedig · Lange Zeit schien es unsicher. Doch das Filmfest Venedig findet nun trotz der Coronakrise statt und ist das erste der weltweit großen Festivals, das seit dem Ausbruch der Pandemie stattfindet.

Weniger Filme und mehr Kinos sollen die Lage entzerren. Außerdem wird beim Einlass auf das Festivalgelände bei den Besuchern die Körpertemperatur gemessen, es gelten Maskenpflicht (auch während der Filmvorführungen) und Abstandhalten, auch im Saal. Wie aber werden die Pressekonferenzen abgehalten? Wie sieht es auf dem roten Teppich beim Flanieren der Stars aus? Das zeigt sich erst im Laufe der nächsten Festivaltage.

In der Festivalauswahl sind weniger US-Produktionen vertreten. Möglicherweise sind die großen Studios weiter unsicher, welche Filme sie in dieser Situation starten oder auf 2021 schieben wollen. Hollywoodglanz gibt es aber trotzdem: Oscarpreisträgerin Cate Blanchett ist Präsidentin der internationalen Jury, zu der auch Schauspieler Matt Dillon und der deutsche Regisseur Christian Petzold gehören (siehe links).

Im Rennen um den Goldenen Löwen sind unter anderem „Nomadland“ mit Frances McDormand, „The World to Come“ mit Casey Affleck sowie „Pieces of a Woman“ mit Shia LaBeouf.  Oscargewinnerin Regina King („If Beale Street Could Talk“) stellt ihr Regiedebüt „One Night in Miami“ über den Boxer Cassius Clay vor.

Mehr Regisseurinnen als sonst sind vertreten: Von den 18 Wettbewerbsbeiträgen stammt fast die Hälfte von Frauen. Eine von ihnen ist die Deutsche Julia von Heinz mit dem Film „Und morgen die ganze Welt“ über eine linke Gruppe, die nach einem Rechtsruck im Land gegen Neonazis vorgehen will. Pedro Almodóvar hat dieses Mal einen Kurzfilm dabei: „The Human Voice“ mit Tilda Swinton.

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