Es geht um Millionen Marathon-Streit von Olympia-Sprinter Armin Hary

München · Eine unendliche Geschichte: Der Rechtsstreit um ein angebliches Gemälde von Leonardo da Vinci zieht sich auch nach Jahrzehnten weiter hin. Das Oberlandesgericht (OLG) München appellierte gestern erneut an die Parteien, sich auf einen Vergleich zu einigen.

    Ex-Olympiasieger Armin Hary, der sich seit Jahrzehnten mit einem Galeristen streitet.  Foto: Britta Schultejans/dpa

  Ex-Olympiasieger Armin Hary, der sich seit Jahrzehnten mit einem Galeristen streitet. Foto: Britta Schultejans/dpa

Foto: dpa/Britta Schultejans

Der frühere Olympia-Sprinter Armin Hary (81) und seine Familie streiten seit den 1980er Jahren mit einem Galeristen um die „Verkündigungsmadonna“.

Der Fall ist kompliziert, die Fronten sind verhärtet. In den 1980er Jahren hatte der Galerist der Familie des früheren Leichtathletik-Stars das Ölgemälde zugesichert, weil er Schulden, die er aus einem Bilderverkauf bei der Familie hatte, nicht bezahlen konnte. Hary erhebt darum Anspruch auf das Gemälde, der Galerist bestreitet diesen Anspruch. Unter Experten ist zwar umstritten, ob es ein echter Leonardo ist. Es könnte auch von einem Schüler des italienischen Meisters stammen. Der Galerist ist sich aber sicher, dass das Gemälde, das er einst für 3800 D-Mark kaufte, mindestens 450 Millionen Euro wert ist – viel mehr als die Schulden, die er bei Hary hatte, damals 390 000 Mark.

Das Gericht schlug gestern einen Vergleich vor: Der Galerist zahlt 150 000 Euro an Hary – und beteiligt sie mit zehn Prozent am Erlös, sobald das Werk verkauft wird. Ohne Einigung wird am 1. April weiterverhandelt. „Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum es nicht möglich ist, dieses Bild zu verscherbeln“, sagte die Vorsitzende Richterin. „Aber vielleicht ist es ja gut und wie bei Immobilien“, sagte sie. „Je länger man sich streitet, desto mehr werden sie wert – zumindest hier in München.“

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