Literaturarchive Marbacher Archiv will sich fürs Publikum öffnen

Marbach · (kna) Gestern ist die Germanistin Sandra Richter (45) als Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach (DLA) in ihr Amt eingeführt worden. Sie will mittels neuer Formate zeigen, „dass Archive spannende Begegnungsstätten auch für die breite Öffentlichkeit sein können“.

In ihrer Antrittsrede warb sie für sorgsames Urteilen – gerade in digitalisierten Zeiten. Literaturarchive unterstützten das kulturelle Gedächtnis, aus dem als geistiger Grundlage der Zivilisation Urteilskräfte erst entstünden. Archive seien nicht bloße Luxustempel, sondern unverzichtbare Kulturorte. Richter kritisierte, viele Stimmen in den neuen Medien äußerten sich oft plakativ und sähen nicht das unparteiische Abwägen von Argumenten vor. So werde der von der Aufklärung geprägte Begriff der Urteilskraft zur bloßen Meinung verkürzt.

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