Neue CD Eine Bratsche, eine Laute – und eine steile These

Saarbrücken · Auch auf seinem jüngsten Album „Baroque“ bietet Bratschist Nils Mönkemeyer wieder ein dezidiertes Konzept: Wie im Barock die Laute aus der Mode kam und gleichzeitig die Bratsche ins Rampenlicht trat – so lautet der Tenor der im Covertext erzählten Geschichte.

Ja, da wird sogar fabuliert, die Bratsche habe den „nachdenklichen Klang“ der Laute in die Zukunft „weitergetragen“. Selbst wenn die CD diese (wenig plausible) These nicht untermauert: In den Händen Mönkemeyers und seines Lieblings-Begleiters Andreas Arend (Laute) bilden die Instrumente ein schmuckes Paar.

Im Fokus steht Bach, der als einer der letzten Komponisten die Laute einsetzte und zugleich die Bratsche als Soloinstrument entdeckte. Besonders bei Bachs Suiten BWV 995 und 1011, von Mönkemeyer bearbeitet und keck miteinander verflochten, zeigt der Bratschist mühelose Leichtigkeit in Verbindung mit gesanglich tragendem Ton. Neben einem Rondeau des barocken Lauten-Stars Silvius L. Weiss (Bach-Bearbeitung BWV 1025) laden Mönkemeyer & Co. ferner mit Noten der Hofmusici Robert de Visée und Michel Lambert in das Versailles Ludwigs XIV. Eine Zierde der mit natürlichem Raumklang punktenden Aufnahme ist das bezaubernde Timbre der Sopranistin Dorothee Mields.

Nils Mönkemeyer: Baroque
(Sony Classical).

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