Nach 22 Jahren gibt das St. Ingberter Kunstforum auf

St Ingbert · Das St. Ingberter Kunstforum in den Räumen einer Versicherung schließt nach 22 Jahren. Die Besucherresonanz war zu gering. Gemanagt hatte die Ausstellungen Galerist Benjamin Knur. „Passagen im Licht“ heißt die letzte Schau.

Große Leinwandbahnen hängen von der Galerie des ersten Stocks beinahe bis zum Boden des Erdgeschosses. Von oben wie von hinten fällt Tageslicht ein und lässt die Bahnen strahlen, fast ein bisschen illuminiert erscheinen. In den luftigen, hellen Räumlichkeiten der Baden-Badener Versicherung in St. Ingbert kann Kunst wirken. Doch die zurzeit gezeigten Werke sind die letzten, die hier einziehen. Das Kunstforum der Versicherung schließt, nach 22 Jahren und 102 Ausstellungen.

"Die Besucherzahlen waren in letzter Zeit stark rückläufig, das ist der Hauptgrund für den Entschluss der Geschäftsleitung", so Prokurist Klaus Kiehl. Der Aufwand für die Mitarbeiter, die die Schauen organisieren, stünde in keinem Verhältnis mehr zur Resonanz. So könne man auch der Kinder- und Jugendstiftung der Baden-Badener, die von gelegentlichen Werkverkäufen profitieren sollte, seit einiger Zeit kaum mehr etwas zukommen lassen. "Ich bedauere, dass wir es nicht aufrechterhalten können", so Kiehl.

Künstler aus der gesamten Region für das Forum organisiert hatte der Saarbrücker Kunstmanager und Galerist Benjamin Knur. Seinen Hauptzweck, diesen eine Plattform zu bieten, erfüllt das Forum bis zum Schluss: Die Schau "Passagen im Licht" zeigt Werke der St. Ingberter Dieter Trost und Sigrid Deppe sowie der Saarlouiserin Katharina Pieper. Die Diplom-Designerin verbindet Kalligrafie mit Malerei, fügt die ästhetisch geschwungenen Linien in zarte Farbverläufe ein, die stets Bezug zum Inhalt der Worte suchen. Trost, der an der Saarbrücker Schule für Kunst und Handwerk studiert hat, zeigt einen Querschnitt seiner überaus vielfältigen Werke.

Aus seiner jüngsten Schaffensperiode stammen Aquarelle, deren Fokus auf "Passagen" liegt: Durchgehen, Vorbeigehen, Vergehen und den Lebensprozess an sich thematisiert er. Bei Sigrid Deppe türmen sich harmonisch ineinander verlaufende Farbmassen zu reliefartigen Strukturen auf, in denen sich visuelle Eindrücke und künstlerische Ideen verbinden.

Bis 16.12.; Mo-Fr: 8 bis 16 Uhr.

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