Saarbrücken Mit Spannung erwartetes Wiedersehen
Saarbrücken · Am Samstag wird das erweiterte Saarlandmuseum wiedereröffnet. Acht Jahre lang war an Neubau und Außengelände gearbeitet worden. Nun erwartet die Besucher Kunst auf luftigen 4700 Quadratmetern und eine spektakuläre Rauminstallation.
Die Kunst steht endlich wieder im Mittelpunkt. Und so ist es völlig nebensächlich, wie deren neues Zuhause nun genannt wird: Vierter Pavillon, Erweiterungsbau oder – wie Museumschef Roland Mönig favorisiert – Trakt B? Egal. Denn was jetzt zählt ist, dass das Saarlandmuseum in seiner Gänze endlich wiedereröffnet wird. Der Neubau ist fertig – nach acht zermürbenden Baujahren, viel Ärger, einem Untersuchungsausschuss und Baukosten, die sich letztendlich auf rund 39 Millionen beliefen, einem Vielfachen der 2007 angesetzten Summe (wir berichteten mehrfach). Jetzt also heißt es: Blick nach vorn beziehungsweise auf und hinein in das neue Museum.
Riesig ist es geworden! 1500 Quadratmeter allein an Ausstellungsfläche ist dazu gekommen. Insgesamt wird die Sammlung nun in drei Trakten auf rund 4700 Quadratmetern präsentiert. In den sieben Räumen der drei Sammlungspavillons des alten Schönecker-Baus (Trakt A) findet man die Sammlungshauptwerke der Klassischen Moderne, des Impressionismus, des Expressionismus. Der Kubismus und die Grafik sind dort zu sehen, außerdem Werke von Archipenko und Arbeiten der Zero-Künstler. Im Untergeschoss widmet man sich der Provenienzforschung, der im Saarlandmuseum in den vergangenen Jahren eine besondere Bedeutung zugekommem ist. Im Wechselausstellungspavillon (jetzt Trakt C) hängen derzeit großformatige Arbeiten des Informel. Und im neuen Bau, Trakt B, ist in sieben Räumen auf drei Etagen viel Platz für Zeitgenössische Kunst und Installationen. 370 Werke größeren Formates kann das Museum nun zeigen, bis dato war bei 200 Schluss. Ein riesiger Sprung, der nicht nur das Herz von Museumsdirektor Roland Mönig höher schlagen lässt, der die neue Hängung mit seinem Team in den vergangenen Monaten konzipiert hat.
Auch die Arbeitsbedingungen haben sich verbessert. Die Restaurierungswerkstatt mit ihrem großen Fenster ist jetzt von der Bismarckstraße/Karlstraße her einsehbar. Die Museumspädagogik ist in neue helle Räume im alten Schönecker-Mitteltrakt umgezogen. Und auch die neuen Depots erfüllten internationale Standards, freuen sich die Kunstexperten des Museums, die viele Jahre unter erschwerten Bedingungen arbeiten mussten.
Dem Publikum präsentiert man zur Eröffnung die spektakuläre, begehbare Installation der US-amerikanischen Künstlerin und Designerin Pae White, die sich im Foyer über drei Stockwerke erstreckt und auch den großen Ausstellungsraum im Erdgeschoss mit einbezieht. Sie soll ein Jahr lang zu sehen sein, kündigt Mönig an.
Damit auch möglichst viele Menschen „ihr“ neues Museum entdecken können, ist der Eintritt bis Ende des Jahres frei.