Mit den Toten plaudern

Saarbrücken · Polizisten in der Krise? Ermittler mit Neurosen, manchmal gar Tumoren? Sie tummeln sich derzeit so auffällig im Fernsehen, dass man gerne jeden halbwegs gesunden TV-Polizisten mit Handschlag begrüßen will. Merkwürdig also, dass die britische TV-Reihe "River" (mit sechs einstündigen Episoden), die jetzt bei uns auf DVD erscheint, trotzdem nicht überflüssig ist - auch wenn die Hauptfigur krisengeschüttelt ist und sich am Rande des Nervenzusammenbruchs bewegt. Nur merkt man das als Zuschauer in der ersten Episode erst recht spät: Da sitzt Ermittler John River (Stellan Skarsgard) mit seiner Kollegin Jackie Stevenson (Nicola Walker) im Auto, plagt sich mit der Technik des Schnellimbiss-Drive Ins, plaudert über Abba - und verfolgt dann einen Verdächtigen. Für den Verfolgten endet das tödlich, und es wird klar, was den Polizisten umtreibt: Seine plaudernde Kollegin ist längst tot - ermordet von einem bisher Unbekannten - und ist ein Hirngespinst Rivers. Sie bleibt nicht der einzige sprechende Tote, während River versucht, den Fall zu lösen.

Polizisten in der Krise? Ermittler mit Neurosen, manchmal gar Tumoren? Sie tummeln sich derzeit so auffällig im Fernsehen, dass man gerne jeden halbwegs gesunden TV-Polizisten mit Handschlag begrüßen will. Merkwürdig also, dass die britische TV-Reihe "River" (mit sechs einstündigen Episoden), die jetzt bei uns auf DVD erscheint, trotzdem nicht überflüssig ist - auch wenn die Hauptfigur krisengeschüttelt ist und sich am Rande des Nervenzusammenbruchs bewegt. Nur merkt man das als Zuschauer in der ersten Episode erst recht spät: Da sitzt Ermittler John River (Stellan Skarsgard) mit seiner Kollegin Jackie Stevenson (Nicola Walker) im Auto, plagt sich mit der Technik des Schnellimbiss-Drive Ins, plaudert über Abba - und verfolgt dann einen Verdächtigen. Für den Verfolgten endet das tödlich, und es wird klar, was den Polizisten umtreibt: Seine plaudernde Kollegin ist längst tot - ermordet von einem bisher Unbekannten - und ist ein Hirngespinst Rivers. Sie bleibt nicht der einzige sprechende Tote, während River versucht, den Fall zu lösen.

Das Konzept dieser Serie könnte überzogen wirken, aber sie packt sofort und berührt - wegen Schauspieler Stellan Skarsgard. Der Schwede, nicht erst seit Lars von Triers "Breaking the Waves" Fachmann für manchmal zerbrochene, oft schwer durchschaubare Figuren, ist das fiebrige Zentrum der Serie; man fühlt mit diesem Mann zwischen Trauer und Wahnsinn mit, ohne dass Skarsgard das mitleidig spielen würde.

Wie so oft sollte man die Original- der Synchronfassung vorziehen. Skarsgards deutsche Stimme Detlef Bierstedt, auch die von George Clooney, klingt knödelig. Im Original krächzt und knarzt sich Skarsgard durch die Dialoge, passend zur Verfassung dieses Schmerzensmannes, dem der Tod anderer so nahe geht, dass er kaum noch Herr seiner Sinne ist.

Erschienen bei Polyband.

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