Ministerbüro mit Lichtenstein-Aroma

Saarbrücken · Der New Yorker Sen2 (47) ist eines der international bekannten Urgesteine der Graffiti- und Streetart-Kunst. Am Dienstagabend machte er, auf dem Zwischenstopp zu seiner nächsten Galerien-Ausstellung in Hamburg, dem saarländischen Kultusminister Ulrich Commerçon (SPD) seine Aufwartung. Unter Arm trug er ein Bild mit starkem Roy-Lichtenstein-Touch, das nun als Blickfang und Leihgabe den Wartebereich vor des Ministers Chefzimmer ziert.

Grund des Besuchs: Sandro Figueroa Garcia, so Sen2 mit bürgerlichem Namen, ist einer der Künstler, der 2017 am Projekt "Artwalk" teilnimmt. 15 renommierte Urban-Art-Künstler sind es insgesamt, die 15 große Wandflächen in der Saarbrücker Innenstadt gestalten und so in eine Freiluft-Galerie verwandeln werden (wir berichteten). Bei Immobilien-Eigentümern stoße das Projekt auf große Resonanz, erklärte der mit Sen2 befreundete Saarbrücker Urban-Art-Künstler und Galerist Reso, der den "Artwalk" gemeinsam mit Galerist Benjamin Knur (Galerie Neuheisel) kuratiert. Man habe schon über 15 Flächen angeboten bekommen und könne sich nun "die Rosinen herauspicken", sagt Knur. Auch Seno, der heute überwiegend Leinwände bearbeitet, findet das den "Artwalk" großartig. Das Kultusminsterium wird einen Teil des auf 300 000 Euro festgesetzten Budgets finanzieren. Die Künstler, darunter laut Knur auch drei aus dem Saarland, werden vor allem von Mai bis September ihre Werke umsetzen. Zum Start des Festivals "Colours of Pop" Mitte Oktober wird laut Festival-Leiter Thilo Ziegler der "Artwalk" dann eröffnet.

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