Nach Kritik an falschen Zitaten Zuckmayer-Medaille: Robert Menasse gibt sich reumütig

Mainz · Trotz der Kritik an seinem Umgang mit historischen Fakten (wir berichteten) hat der Schriftsteller Robert Menasse für seine Verdienste um die deutsche Sprache die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz erhalten.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) würdigte den österreichischen Autor am Freitag bei der Preisverleihung im Mainzer Staatstheater als „großen Erzähler der Gegenwart“. Menasse selbst ging ebenfalls auf den Streit um die von ihm verwendeten falschen Zitate ein: „Ich kann nicht so tun, als ob zwischen Zuerkennung des Preises und dem heutigen Tag nichts passiert wäre.“ In seiner selbstironischen Dankesrede malte er sich aus, wie Zuckmayer wohl auf die Vorwürfe gegen ihn, den „Luftikus“ Menasse, reagiert hätte. Dabei habe sein fiktiver Zuckmayer nach der Kontroverse ein Urteil gefällt, das sich mit den Worten „guter Dichter, jetzt mit noch besserer Rezeptur“ zusammenfassen lasse.

Menasse war in die Kritik geraten, weil er fälschlicherweise behauptet hatte, der erste Kommissionspräsident der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), Walter Hallstein (CDU), habe seine Antrittsrede auf dem Gelände des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz gehalten.

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