Marguerite Donlon ist international im Geschäft Marguerite Donlon nutzt Tanz-Methoden im Business-Coaching

Berlin · Seit 2015 lebt Marguerite Donlon wieder in Berlin, dort wo ihre Karriere als Solotänzerin im Ballett der Deutschen Oper 1990 begann. Nach dem Abschied von Saarbrücken, wo sie bis 2013 Ballettchefin war, und dem Unfalltod ihres Ehemannes Claas Willeke, ist die Irin heute erfolgreich als freischaffende Choreografin und Business Coach weltweit unterwegs. Die weiten Wege sind eine große Herausforderung für die alleinerziehende Mutter. Gerade hatte ihr neues Stück „To the moon and back“ in Gelsenkirchen Premiere. Kurz zuvor war sie als Coach in Toronto. Davor arbeitete sie mit britischen Bank-Analysten in der Nähe von Barcelona. Kreatives Business Coaching ist Donlons neues zweites Standbein, das sie mit großem Elan gerade entwickelt. „Hier kann ich Grenzen überschreiten, die Geschäftswelt mit Methoden aus meiner kreativen Arbeit als Choreografin bereichern.“

 Marguerite Donlon

Marguerite Donlon

Foto: Bernd Brundert/Friedrichstadtpalast/Bernd Brundert

Im Sommer geht es erst als Choreografin zum Tanzfestival ,,Jacob’s Pillow“ in der Nähe von New York, danach nach Irland, wo sie mit dem Irish National Ballett ein neues Stück erarbeiten wird. Und dann ist da noch das Bolshoi-Ballett. Dessen Primaballerina Svetlana Zakharova hatte sich Donlons Choreografie „Strokes through the tail“ ausgesucht im Rahmen eines dreiteiligen Ballettabends, der vergangenes Jahr in Moskau Premiere hatte. Das Programm („Amore“) ist so erfolgreich, dass es gerade erst in Italien gastierte. Im Herbst wird es im Londoner Coliseum gezeigt, dann steht Japan auf dem Plan. „Ursprünglich hatte ich das Stück 2005 für die Hubbard Street Dance Company zu Mozarts berühmter g-moll-Sinfonie gemacht, aufgeführt vom Chicago Symphony Orchestra“, erzählt Donlon. Heute ist es die bisher international erfolgreichste Arbeit der gut vernetzten Irin, die überall mit viel Applaus bedacht wird, in Moskau vom Publikum gefeiert wurde – weil sie so witzig ist, denn die Tänzer treten in Tutus auf. Nur die Bank1 Saar fand das vor Jahren nicht so lustig: Zum traditionellen Weihnachtskonzert mit der Deutschen Radio Philharmonie in der Saarbrücker Congresshalle 2010, für das die Mozart-Sinfonie inklusive Tanz-Performance auf dem Programm stand, lud sie Donlon und ihre Compagnie kurzerhand wieder aus. Begründung: dem eher konservativen Publikum nicht zumutbar. Marguerite Donlon muss heute noch darüber schmunzeln.

„Man darf sich nicht in der Komfortzone ausruhen“, sagt die Choreografin, die keine leichte Zeit hinter sich hat. „Zum Glück konnte ich immer kreativ sein, da gab es keine Blockade.“ Und auch nie Auftragsmangel, im Gegenteil. Derzeit sei sie international nicht nur als Choreografin, sondern zunehmend auch als Business Coach gefragt. Eine beruflich neue Herausforderung, die sie gerne annimmt. Ob sie gerne wieder eine feste Company leiten würde? „Alles hat  Vor- und Nachteile“, sagt Marguerite Donlon. „Wir werden sehen.“

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