Meisterwerk „Die Erschießung Kaiser Maximilians“ Manet-Meisterwerk erstrahlt wieder in Mannheim

Mannheim · Mit Édouard Manets „Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko“ zeigt die Kunsthalle Mannheim ein Herzstück ihrer Sammlung wieder in frischeren und leuchtenderen Farben und mit stärkeren Kontrasten.

 Nach einer Oberflächenreinigung konnte das Gemälde „Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko“ wieder neu gehängt werden.

Nach einer Oberflächenreinigung konnte das Gemälde „Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko“ wieder neu gehängt werden.

Foto: Kunsthalle Mannheim

Das Gemälde, das in den Jahren 1868/69 entstand, ist nach einer Oberflächenreinigung seit einigen Wochen wieder in Gesellschaft seiner Zeitgenossen, darunter Delacroix, Monet, Pissarro, Sisley und Van Gogh, zu sehen. „Es ist beeindruckend, wie stark die Farben und Kontraste nun wieder herauskommen“, ließ Inge Herold, stellvertretende Direktorin der Kunsthalle Mannheim, mitteilen.

Mehr als 80 Arbeitsstunden benötigte Katrin Radermacher, Leiterin der Restaurierungsabteilung, für die Oberflächenreinigung, einer wenig invasiven Restaurierungsmaßnahme, bei der nicht einschneidend in Werke eingegriffen werde, wie es auf Nachfrage heißt. Die Restauratorin hat bei der Reinigung mit einem Spezialschwamm destilliertes Wasser von oben nach unten aufgetragen, um so Verunreinigungen von der Oberfläche des berühmten Ölgemäldes abzutragen. Bei hartnäckigerem Schmutz kam stellenweise künstlicher Speichel oder sogar ein Skalpell zum Einsatz. 20 Jahre ist es her, dass das rund zwei Mal 2,5 Meter große Gemälde mit einer Reinigung seine letzte Frischekur erhalten hat, erklärte eine Sprecherin auf Nachfrage.

Das Gemälde „Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko“ gilt als das berühmteste Werk der Mannheimer Sammlung und nimmt nach Angaben der Kunsthalle eine Schlüsselposition in der Geschichte des Museums ein. Es sei einer der ersten Ankäufe von Gründungsdirektor Fritz Wichert gewesen, mit dem er 1910 „große Aufmerksamkeit“ gewonnen habe – aber auch auf Widerstand getroffen sei. Denn Kunst der Moderne, erst recht aus Frankreich, habe damals in Verruf gestanden, teilte die Kunsthalle außerdem mit. In Mannheim markierte das Werk Manets den Beginn der Umsetzung eines Sammlungskonzepts, das die klassische französische Malerei des 19. Jahrhunderts in den Fokus nahm. Werke von Delacroix, Courbet, Monet, Pissarro, Cézannes und Sisley stellte Wichert im sogenannten „Franzosensaal“ aus.

Das Gemälde „Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko“, Teil der Sammlung der Kunsthalle Mannheim, wird im Kubus 1 des Hauses gezeigt. Das Museum ist geöffnet dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, am ersten Mittwoch im Monat bis 22 Uhr. Info: www.kuma.art

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