Mainzer Historiker Rödder warnt vor bleierner Konsenskultur

Mainz · Der Mainzer Historiker Andreas Rödder warnt, dass eine "bleierne Konsenskultur" wichtige Diskussionen in Deutschland erschwert. Die gesellschaftlichen Veränderungen der vergangenen Jahre hätten "enorme Freiheitsgewinne" für zuvor benachteiligte Gruppen, aber auch neue Ausgrenzung mit sich gebracht. Über abweichende Positionen werde vielfach nur mit "hochgezogenen Augenbrauen" und in herablassendem Tonfall geredet, so Rödder. Er kritisierte die Haltung führender Kirchenvertreter, die der AfD eine generelle Unvereinbarkeit mit dem christlichen Weltbild bescheinigen. Eine tatsächliche Trennlinie verlaufe an der Grenze zu völkischem Gedankengut. Den Regierenden warf der Neueste Geschichte Lehrende vor, auf Europas Herausforderungen mit einer falschen Politik des "vorwärts immer, rückwärts nimmer" zu antworten. "Eine Idee wird immer dann schädlich, wenn sie sich von Realitäten löst", so Rödder.

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