Erboste Reaktion in Albanien und Kosovo Literaturnobelpreis-Vergabe an Handke droht Boykott

Pristina · Albanien und der Kosovo wollen der Vergabe des Literaturnobelpreises an den Österreicher Peter Handke an diesem Dienstag in Stockholm fernbleiben. Er habe den Botschafter seines Landes in Schweden angewiesen, die Zeremonie am heutigen Dienstag zu boykottieren, sagte der kosovarische Außenminister Behgjet Pacolli.

Ein Schriftsteller, der den serbisch-jugoslawischen Politiker Slobodan Milosevic „und seinen Völkermord in Bosnien und im Kosovo unterstützt hat, verdient den Nobelpreis nicht“, sagte er. Auch Pacollis albanischer Kollege Gent Cakaj kündigte am Montag an, sein Botschafter werde nicht an der Preisvergabe teilnehmen. Handke habe die Grausamkeiten während des Zerfalls Jugoslawiens gerechtfertigt. Dafür dürfe es keinen Preis geben.

Milosevic war verantwortlich für den Militäreinsatz im Krieg in der serbischen Provinz Kosovo, in den schließlich die Nato eingriff. Nach seinem Sturz wurde Milosevic wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor das Internationale Kriegsverbrechertribunal in Den Haag gestellt, starb aber vor einem Urteil.

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