Lieber Schule als Pop-Karriere

Homburg · Wir stellen in einer kleinen Reihe die ersten saarländischen Preisträger bei „Jugend musiziert“ vor. Zum Auftakt Laura Reichhart, die zum ersten Mal mitgemacht und auf Anhieb beim Bundeswettbewerb einen ersten Preis im Fach Popgesang abgestaubt hat. „Das hat mich selbst total überrascht“, sagt die 20-jährige Homburgerin.

Zur Musik kam sie eher per Zufall: Die Mutter einer Schulfreundin machte eine Musikschule auf, in der Laura Reichhart Gitarrenunterricht nahm. Dort wurde man auf ihre Stimme aufmerksam und ermunterte sie, öffentlich zu singen. Auf dem Johanneum sang sie bereits im Chor, trat nach ihrem Wechsel zur Realschule Limbach mit der Schülerband bei Schulfesten auf und sammelte am BBZ Homburg bei Jam Sessions Bühnenerfahrung. Bei "Jugend musiziert" ließ sie sich nun vom Gitarristen Marc Weber begleiten, der auch in ihrer aktuellen Band "Revival" in die Saiten greift. Die Gruppe spielt Cover- und eigene Songs; die erste eigene Komposition "Sense", ein Liebeslied, schrieb Laura gezielt für den Wettbewerb. Daneben konnte sie mit Coverversionen, etwa von Soulsängerin Amy Winehouse, überzeugen.

Seit fünf Jahren lässt Laura ihre Stimme von Francesco Cottone ausbilden, der sie zusammen mit ihren Eltern auch zur Teilnahme bei "Jugend musiziert" ermutigte. Doch obwohl sie von den Juroren aufgefordert wurde, sich mit ihrem Mezzosopran auch mal im ernsten Genre zu versuchen, interessiert sie Klassik gar nicht. Eine Pop-Karriere strebt Laura dennoch nicht an. Momentan absolviert sie einen Bundesfreiwilligendienst an der Grundschule Erbach, wo sie den Kinderchor mitbetreut und Flüchtlingskindern ehrenamtlich Deutsch beibringt. Danach möchte sie Lehramt für Grundschule studieren. "Ich bin nicht der Typ, der unbedingt im Mittelpunkt stehen muss. Der Spaßfaktor ist mir wichtiger."

Am Sonntag (17.30 Uhr) ist Laura Reichhart mit ihrer Band bei der Fête de la Musique (Marktplatz Homburg) zu hören.

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