KZ-Drama ist bester Film

Düsseldorf · Mit weniger Pomp und ganz ohne Zuschauer wurde gestern der Deutsche Fernsehpreis verliehen. Barbara Schöneberger moderierte die Veranstaltung in Düsseldorf.

Der rote Teppich war da, das gewohnte Blitzlichtgewitter auch, ansonsten war alles anders: Denn abgespeckt, mit weniger Pomp, deutlich weniger Aufwand und gar keinen TV-Zuschauern ist die Verleihung des Deutschen Fernsehpreises über die Bühne gegangen.

Gewinner des Abends: die Literaturverfilmung der ARD "Nackt unter Wölfen" von Nico Hofmann . Der Produzent wird an diesem Montag bei der Eröffnung des Filmfestivals Max Ophüls Preis mit dem Ehrenpreis für seine Verdienste um den jungen deutschsprachigen Film ausgezeichnet. Die Vox-Serie "Der Club der roten Bänder", die den Alltag mehrerer Jugendlicher in einem Krankenhaus darstellt, zählt ebenfalls zu den Gewinnern. "Für uns ist heute Abend ein großer Traum wahr geworden", sagte "Bänder"-Schauspieler Damian Hardung. Bester Schauspieler wurde Jonas Nay ("Deutschland 83", "Tannbach"), als beste Schauspielerin wurde Ina Weisse geehrt ("Ich will Dich") geehrt.

Der Deutsche Fernsehpreis 2016 wurde in 20 Werkskategorien verliehen. Hinzu kamen noch ein Förderpreis sowie die Ehrung fürs Lebenswerk. Und dies alles in neuem Format: Denn nach heftiger Kritik an der Vergabepraxis war der Fernsehpreis 2015 gar nicht erst verliehen worden.

"2015 war ein durchaus besonderes Fernsehjahr - mit einem Schwerpunkt auf den aktuellen politischen Ereignissen, Innovation in den Genres und Bewegung bei den Sendern", sagte Lutz Carstens, der diesjährige Juryvorsitzender und Chefredakteur des Fernsehmagazins "TV Spielfilm".

Aber auch deutsche TV-Comedy und Unterhaltung war preiswürdig: Jan Böhmermanns "Neo Magazin Royale" (Beste Unterhaltung Late Night), "Die Anstalt" (Beste Comedy/Kabarett) und "Joko und Klaas - Das Duell um die Welt" (Beste Unterhaltung Primetime) sowie die Moderatorin des Abends, Barbara Schöneberger (Beste Moderation Unterhaltung ), gingen mit Preisen nach Hause. Enthüllungsjournalist Günter Wallraff (73), Ehrenpreisträger in diesem Jahr, zeigte sich zwiegespalten über die Auszeichnung für sein Lebenswerk: "Da erschrickt man erstmal. Ich hatte bislang gedacht, ich hätte mich nicht aufs Altenteil gesetzt."

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