Wo sind die Halberger Platten Wieder verloren: der Halberger Schatz

Saarbrücken · Der Ofenplatten-Fund bei Halberg Guss in Brebach erweist sich als wertlos. Denn die Originale sind verschwunden. Aber wann und wie?

 In den Gusswerken Saarbrücken stehen Ofenplatten mit historischen Motiven in einem Regal. Inschrift der linken Tafel auf dem Hocker: „Furchtlos und trew. 1819“. Offenbar sind die Platten nicht echt.

In den Gusswerken Saarbrücken stehen Ofenplatten mit historischen Motiven in einem Regal. Inschrift der linken Tafel auf dem Hocker: „Furchtlos und trew. 1819“. Offenbar sind die Platten nicht echt.

Foto: Robby Lorenz

Franz Abel hat seit gestern zwei Aufgaben. Zum einen ist er Insolvenzverwalter für die Saarbrücker Gusswerke in Brebach, zum anderen  Detektiv. Denn der Kulturschatz, den er, wie berichtet, an das Saarland weiterreichen wollte, er ist, kaum aus dem Dunkel der Firmengeschichte aufgetaucht, wieder verschwunden. Es handelt sich um über 180 mitunter Jahrhunde alte und über 100 Jahre von Chefs der Halberger Hütte gesammelte Einzelstücke von Ofen-, Taken- und Kaminplatten, rund 100 000 Euro wert, ihre Existenz wird durch Kataloge belegt. Der letzte stammt von 1980. Im Zuge des Insolvenzverfahrens witterten Vertreter des Bundesverbandes der Deutschen Gießerei-Industrie wie auch der Saarlouiser Sammler Matthias Kremer Gefahr, fürchteten eine Verramschung. Diese Sorge muss sich keiner mehr machen. Denn der Verlust des industriekulturellen Schatzes liegt womöglich schon Jahre zurück. Wie das?